UEK CIE CPI
Newsletter #1
April 2017
Einstiegsbild
Jun­ger Mann beim Ar­bei­ten in der Werk­statt Ui­ti­kon.
Schoch­er © Staats­ar­chiv Aar­gau
Gu­ten Tag!


Wir dan­ken Ih­nen für Ihr In­ter­es­se an der Ar­beit der Un­ab­hän­gi­gen Ex­per­ten­kom­mis­si­on (UEK) Ad­mi­ni­stra­ti­ve Ver­sor­gun­gen und freu­en uns, Ih­nen hier­mit un­se­ren er­sten News­let­ter zu prä­sen­tie­ren. Nebst den wich­tig­sten Neu­ig­kei­ten und In­for­ma­tio­nen möch­ten wir Ih­nen zu­dem in je­dem News­let­ter ei­nes der For­schungs­fel­der vor­stel­len. Dies­mal wid­men wir un­se­ren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern, die mit Zeit­zeu­gin­nen und Zeit­zeu­gen In­ter­views durch­ge­führt ha­ben, ein kur­zes Por­trait.

Wir wün­schen Ih­nen ei­ne an­ge­neh­me Lek­tü­re!
Zwischenbilanzworkshop der UEK
Zwi­schen­bi­lanz­work­shop der UEK, Ses­si­on D, 18. Ja­nu­ar 2017
© Tho­mas Hu­on­ker
Rück­blick auf das er­ste UEK-Jahr
Die UEK hat in ih­rem er­sten For­schungs­jahr wich­ti­ge Grund­la­gen für ih­re wei­te­re Ar­beit ge­schaf­fen: Am er­sten Zwi­schen­bi­lanz­work­shop Mit­te Ja­nu­ar prä­sen­tier­te sie der Öf­fent­lich­keit er­ste Zwi­schen­er­geb­nis­se.

Auch die Web­site, auf der Sie sich für die­sen News­let­ter an­ge­mel­det ha­ben, ist ein Er­geb­nis die­ses er­sten UEK-Jah­res. Sie ver­mit­telt Ih­nen lau­fend ei­nen Ein­blick in die For­schung: von der Quel­len­ar­beit bis hin zu all­ge­mei­ne­ren Über­le­gun­gen zum Kon­text. Be­geg­nun­gen, die aus­ser­halb des aka­de­mi­schen Rah­mens statt­fin­den, wer­den auf der Web­site eben­falls do­ku­men­tiert.

Seit An­fang 2017 ist die UEK zu­dem auch auf den So­ci­al Me­dia Ka­nä­len Face­book und Twit­ter ak­tiv. Kom­mu­ni­ziert wer­den In­for­ma­tio­nen zum For­schungs­pro­zess so­wie zu ver­wand­ten The­men. Fol­gen Sie uns on­line!
Website
«Schmuggelbrief» einer in Bellechasse 
administrativ versorgten Person, 1927
«Schmug­gel­brief» ei­ner in Bel­l­echas­se
ad­mi­ni­stra­tiv ver­sorg­ten Per­son, 1927
Neue Quel­len on­line

Seit An­fang 2017 ha­ben wir drei neue Quel­len auf un­se­rer Web­site pu­bli­ziert. Die er­sten zwei ha­ben un­se­re For­sche­rin­nen und For­scher im Staats­ar­chiv Frei­burg ge­fun­den. Am Bei­spiel des all­ge­mei­nen Re­gle­ments der An­stal­ten von Bel­l­echas­se von 1944 kann auf­ge­zeigt wer­den, wie sol­che ad­mi­ni­stra­ti­ven Do­ku­men­te über die Zie­le und die Pra­xis so­wie über die all­ge­mei­nen Le­bens­be­din­gun­gen ei­ner Straf­an­stalt Aus­kunft ge­ben.
Die zwei­te Quel­le ist ein so­ge­nann­ter «Schmug­gel­brief» ei­ner in Bel­l­echas­se in­ter­nier­ten Per­son. Die­ser 1927 ver­fass­te Brief wur­de im Ar­chiv in ei­nem Per­so­nen­dos­sier ge­fun­den. Des­halb ge­hen die For­sche­n­den da­von aus, dass er wahr­schein­lich von der Di­rek­ti­on ab­ge­fan­gen und im Dos­sier sei­nes Ver­fas­sers auf­be­wahrt wur­de. Sei­ne Adres­sa­tin hat ihn be­stimmt nie ge­le­sen.
Bei der drit­ten Quel­le han­delt es sich um ei­nen Aus­schnitt aus der Tran­skrip­ti­on ei­nes In­ter­views, das die UEK letz­tes Jahr mit ei­ner Zeit­zeu­gin ge­führt hat. Die Quel­le be­schreibt das An­stalts­le­ben ei­ner ad­mi­ni­stra­tiv ver­sorg­ten Per­son aus heu­ti­ger Per­spek­ti­ve. 
Zwischenbilanzworkshop der UEK, 
Ankunft in der UniS, 18. Januar 2017
Zwi­schen­bi­lanz­work­shop der UEK,
An­kunft in der UniS, 18. Ja­nu­ar 2017
Be­rich­te Zwi­schen­bi­lanz­work­shop

Am 18. Ja­nu­ar 2017 fand der er­ste Zwi­schen­bi­lanz­work­shop der UEK statt. Ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der an die­sem An­lass ge­hal­te­nen Re­fe­ra­te und der dar­auf­fol­gen­den Dis­kus­sio­nen ist nun hier zu­gäng­lich. Ei­nen Tag lang wur­de über die er­sten Zwi­schen­er­geb­nis­se aus der For­schung der UEK und aus an­de­ren, ver­wand­ten For­schungs­pro­jek­ten dis­ku­tiert.

Ins­ge­samt nah­men rund hun­dert­zwan­zig Per­so­nen aus un­ter­schied­li­chen In­ter­es­sens­grup­pen am Zwi­schen­bi­lanz­work­shop teil:  Be­trof­fe­ne der ad­mi­ni­stra­ti­ven Ver­sor­gung, Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler ver­schie­de­ner Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len, Jour­na­li­stin­nen und Jour­na­li­sten und wei­te­re in­ter­es­sier­te Per­so­nen dis­ku­tier­ten ge­mein­sam mit den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der UEK über das The­ma der ad­mi­ni­stra­ti­ven Ver­sor­gun­gen.

Der Zwi­schen­bi­lanz­work­shop en­de­te mit ei­ner Po­di­ums­dis­kus­si­on zum The­ma «Ge­sell­schafts­po­li­ti­sche Auf­ar­bei­tung: Chan­cen und Gren­zen».

Vier­spra­chi­ge Web­site
Die Web­site der UEK kann ab so­fort eben­falls auf Ita­lie­nisch und Eng­lisch ge­le­sen wer­den!
News
Neue Ge­set­zes­grund­la­ge für die Wie­der­gut­ma­chung
NFP «Für­sor­ge und Zwang – Ge­schich­te, Ge­gen­wart, Zu­kunft»
Wie vom Bun­des­rat am 22. Fe­bru­ar 2017 an­ge­kün­digt, hat der Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­fonds (SNF) An­fang April das Na­tio­na­le For­schungs­pro­gramm (NFP) «Für­sor­ge und Zwang – Ge­schich­te, Ge­gen­wart, Zu­kunft» (NFP 76) lan­ciert. Das NFP 76 will Er­kennt­nis­se zu hi­sto­ri­schen und ge­gen­wär­ti­gen Ent­wick­lun­gen so­wie zu den ge­sell­schaft­li­chen Wir­kun­gen von Für­sor­ge und Zwang in der Schweiz ge­win­nen.

Mehr In­for­ma­tio­nen fin­den Sie hier und auf der Web­site des NFP 76.

Um die Zu­sam­men­ar­beit mit den zu­künf­ti­gen For­sche­rin­nen und For­schern des NFP 76 jetzt schon zu ver­ein­fa­chen, hat die UEK Mi­ni­bi­lan­zen pu­bli­ziert, die ei­nen Ein­blick in den Stand der For­schung der ein­zel­nen For­schungs­fel­der ge­ben.
News & Agen­da
Hin­wei­se auf News und Ver­an­stal­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der UEK und zu ver­wand­ten The­men fin­den Sie je­weils auf un­se­rer Home­page.
Portrait
Die Ar­beit der In­ter­viewe­rin­nen und In­ter­view­er
Zum For­schungs­auf­trag der UEK ge­hör­te 2016 auch die Durch­füh­rung von In­ter­views mit Zeit­zeu­gin­nen und Zeit­zeu­gen. Da­für wur­de ein sie­ben­köp­fi­ges Team zu­sam­men­ge­stellt: Vier Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter wa­ren für die Or­ga­ni­sa­ti­on und Durch­füh­rung der In­ter­views ver­ant­wort­lich, drei wei­te­re küm­mer­ten sich um die de­tail­ge­treue Tran­skrip­ti­on der Ge­sprä­che. Die In­ter­views ha­ben zwi­schen zwei und acht Stun­den ge­dau­ert. Im Zen­trum der Ge­sprä­che stand die per­sön­li­che Le­bens­ge­schich­te der Zeit­zeu­gin­nen und Zeit­zeu­gen. Ge­spro­chen wur­de über Kind­heit, Ado­les­zenz, die Zeit in der An­stalt so­wie die Zeit da­nach. Gleich­zei­tig ent­stand ei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit der Er­werbs­welt, der Fa­mi­li­en­ge­schich­te, der Ge­sund­heit, den Lei­den­schaf­ten und dem Welt­bild der in­ter­view­ten Per­son.

Wer wur­de in­ter­viewt?

Ins­ge­samt wur­den rund sech­zig In­ter­views ge­führt, mit Be­trof­fe­nen und Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern von In­sti­tu­tio­nen oder Be­hör­den. Die Aus­wahl der in­ter­view­ten Per­so­nen er­folg­te über den So­fort­hil­fe­fonds, das Netz­werk des Ver­eins Ra­via so­wie per­sön­li­che Kon­tak­te der For­sche­rin­nen und For­scher der UEK. Die­se rund sech­zig In­ter­views be­schrei­ben un­ter­schied­li­che Le­bens­läu­fe von Men­schen, die von der ad­mi­ni­stra­ti­ven Ver­sor­gung be­trof­fen wa­ren. Mit der Aus­wahl der sech­zig Per­so­nen hegt die UEK kei­nen An­spruch auf Voll­stän­dig­keit oder Re­prä­sen­ta­ti­vi­tät. Mit Per­so­nen­dos­siers, die sich in den Ar­chi­ven be­fin­den, kön­nen die ver­schie­de­nen Le­bens­we­ge von be­trof­fe­nen Per­so­nen eben­falls ge­nau­er be­leuch­tet wer­den. 
Rück­blick und Aus­wer­tung
Nach ei­nem Jahr hat das In­ter­view­team rück­blickend auf sei­ne Ar­beit ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen an­ge­stellt. Es hat zum Bei­spiel be­merkt, dass al­le in­ter­view­ten Per­so­nen ei­nen Weg des Um­gangs mit dem Er­leb­ten ge­fun­den ha­ben; sonst wä­re es nicht mög­lich ge­we­sen, mit ih­nen dar­über zu spre­chen. Die per­sön­li­che Be­wäl­ti­gungs­stra­te­gie je­der Per­son rück­te dem­nach eben­falls ins Zen­trum der Ge­sprä­che.

Aus­wer­tung der In­ter­views

Die Tran­skrip­tio­nen wer­den nun in ei­nem zwei­ten Schritt von For­sche­rin­nen und For­schern der UEK aus­ge­wer­tet. Was be­deu­te­te die An­stalts­ver­sor­gung im Er­le­ben der Be­trof­fe­nen? Wel­che Stra­te­gi­en der Ab­wehr und Selbst­be­haup­tung ent­wickel­ten sie und mit wel­chen – mit­un­ter ne­ga­ti­ven, die ei­ge­ne Ohn­macht ver­schär­fen­den – Kon­se­quen­zen wa­ren die­se ver­bun­den? In den Ge­sprä­chen war die Zeit nach der Ent­las­sung aus der An­stalt eben­falls ein The­ma. Wel­che Fak­to­ren spiel­ten ei­ne Rol­le, um nach der Ent­las­sung den Wie­der­ein­stieg in die Ge­sell­schaft zu schaf­fen? War dies über­haupt mög­lich? Die von den in­ter­view­ten Per­so­nen ent­wickel­ten Stra­te­gi­en oder Prak­ti­ken des Selbst­schut­zes im wei­te­ren Le­bens­lauf wer­den eben­falls un­ter­sucht.

Ein Bei­spiel

Wir ge­wäh­ren Ih­nen ei­nen kur­zen Ein­blick in die Aus­wer­tungs­ar­beit un­se­res For­schungs­teams! Auf der Web­site ist ein Aus­schnitt aus ei­ner Tran­skrip­ti­on pu­bli­ziert. Man er­fährt zum Bei­spiel, wie die For­sche­rin­nen und For­scher nun mit die­ser Quel­le um­ge­hen, wel­che Fra­ge sie an sie stel­len und wel­che In­for­ma­tio­nen sie aus ihr ge­win­nen kön­nen.
Hier geht's zur Webseite der UEK
Postfach
3003 Bern
sekretariat@uek.admin.ch
Tel.: +41 58 463 31 16 (d, f)
Tel.: +41 58 461 89 41 (f, d)
> Newsletter weiterempfehlen
> Rechtliche Hinweise
> Newsletter abmelden
> Newsletter im Browser anzeigen
UEK CIE CPI