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25. November 2017

Begegnung mit ATD Vierte Welt

25. November 2017
Wie bereits im Herbst 2016 lud die Bewegung ATD Vierte Welt die UEK am 25. November 2017 zu einer Begegnung in ihrem Zentrum in Treyvaux (FR) ein. Vier Mitarbeiterinnen der UEK nahmen am Treffen mit der Gruppe «Geschichte erforschen für die Zukunft der Kinder» von ATD Vierte Welt teil.
Begegnung mit ATD Vierte Welt in Treyvaux (Foto: ATD Vierte Welt)Bilder von Franz Gehrig (Foto: ATD Vierte Welt)
Wie bereits im Herbst 2016 lud die Bewegung ATD Vierte Welt die UEK am 25. November 2017 zu einer Begegnung in ihrem Zentrum in Treyvaux (FR) ein. Vier Mitarbeiterinnen der UEK nahmen am Treffen mit der Gruppe «Geschichte erforschen für die Zukunft der Kinder» von ATD Vierte Welt teil.

Dialog oder: wo Perspektiven sich kreuzen

Die Gruppe «Geschichte erforschen» bildete sich im Jahr 2013, nachdem der Bundesrat die Betroffenen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen für das vergangene Unrecht offiziell um Entschuldigung gebeten hatte. Seither setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gruppe dafür ein, die Geschichte der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, von denen sie zum Teil selber betroffen waren, besser zu verstehen und die Perspektive armutsbetroffener Familien in die Aufarbeitung dieser Geschichte einzubringen.

 

Die Organisatorinnen des Treffens betonten in der Begrüssung, dass alle Anwesenden ein Wissen mitgebracht haben. Alle Menschen hätten unterschiedliche Hintergründe und jede und jeder habe seine eigene, persönliche Geschichte. Durch das Erzählen und das Zuhören werde es möglich, diese unterschiedlichen Perspektiven auf die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen auszutauschen und kennenzulernen.

 

Bei der Begegnung in Treyvaux sollten sich die Perspektiven der Forschenden und jene der Armutsbetroffenen kreuzen und sich gegenseitig bereichern. In kleinen Gruppen tauschten sich die Teilnehmenden am Vormittag und am Nachmittag über die verschiedenen Forschungsthemen der UEK aus. Die Mitglieder von ATD Vierte Welt stellten den Forscherinnen konkrete Fragen zur Arbeit der UEK, über die die Mitarbeiterinnen der UEK Auskunft gaben. Einen zusammenfassenden Bericht über diesen Austausch hat ATD Vierte Welt im März 2018 auf ihrer Website veröffentlicht.

 

Ausdruck über die Kunst

Ebenfalls in Treyvaux anwesend war an jenem Tag Franz Gehrig. Vor einigen Jahren hat der Luzerner zu malen begonnen, um seine Erlebnisse als fremdplatziertes Kind verarbeiten zu können. Auch in Treyvaux fiel es Franz Gehrig schwer, über sein Leben zu sprechen. Lieber drückt er seine Gefühle und Gedanken über seine Bilder aus, die an diesem Begegnungstag im ATD-Zentrum in Treyvaux ausgestellt waren. Im Rahmen der Wanderausstellung von ATD Vierte Welt waren Franz Gehrigs Bilder anschliessend im Frühjahr 2018 in Emmen (LU) zu sehen.

 

Die Kunst ist ein Zugang zu Gefühlen und damit eine Möglichkeit der Trauma-Verarbeitung. Viele Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen erzählen ihre persönlichen Geschichten durch Kunst – sei es durch Literatur, Musik, Malerei, Installationen, textiles Gestalten usw. Neben autobiographischen Aufzeichnungen sind diese künstlerischen Produktionen nicht zuletzt Zeugnisse einer schweren Vergangenheit, die viele Menschen in der Schweiz erlebt haben. Nur wenn diese Kunstdokumente sorgfältig erhalten bleiben, können sie zu einem langfristigen Bewusstsein für die persönlichen Geschichten, die dahinterstecken, beitragen. Dieses Anliegen kam im Gespräch mit den Mitgliedern von ATD Vierte Welt zum Ausdruck.

 
 
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